RUN TO YOU – pentatonischer Gesang im Café Rix

Die Gäste im Café Rix, neben dem Saalbau mit dem Heimathafen Neukölln, hörten auf zu reden und nicht nur ich bekam Gänsehaut beim Zuhören des lebendigen Klangs, von dem ich spontan ein Mitschnitt aufnahm. Etwa 20 Gäste, die an der gegenüberliegenden Seite des Cafés unter den etwas fragwürdigen Bildern á la Roy Lichtensteins (Collagen aus Briefmarken von Stefan Merk) saßen, begannen zu singen. Das Kaffeehaus verwandelte sich zu einem unvergessenem Klangraum. Es waren sehr klare präzise Töne in einer hohe Sensibilität und Dynamik zu hören, wie man sie selten so unerwartet zu hören bekommt. Diese Harmonien basieren auf eine Petatonik (griechisch πεντα- penta-, dt:‚Fünf-‘) einer 5-Ton-Musik. Die Tonleitern bestehen aus 5 Tönen, sie können in Dur- oder Moll-Modus aufgebaut sein, einige Länder haben ihre jeweiligen eigenen für sie typischen 5 Töne, die sie nutzen.  Einigen Kinderlieder haben pentatonische Melodien als Grundlage: Backe, backe, Kuchen (G-G-A-A-G-E…), seit ca. 1849 oder Old Mac Donald had a farm, hea hea ho! (C-C-C-G-A-A-G, E-E-D-D-C) seit ca. 1917.

Nach dem einen Lied – eine Denkpause, in der man endschleunigt – wurde geklatscht, und danach war, als wäre nichts gewesen. Wer waren diese Menschen, die dort gesungen haben?

 

vor 5 Jahren